oder: richtige Antworten für den Mikromann
Seit 1968 begeht weltweit die katholische Kirche einen Weltfriedenstag.
Dieser ist der 1. Jänner, gleichzeitig das Hochfest der Gottesmutter Maria. Da die
meisten von uns am 1. Jänner eher nicht in Feierstimmung sind, geht dieses Fest, zugegebener Maßen, im Festkreis der Kirche eher unter. Es ist auch ein sehr junges Fest,
wie schon geschrieben, es wird erst seit etwas mehr als fünfzig Jahren gefeiert.
Der „Erfinder“ dieses Festes war Papst Paul VI. Angesichts des Vietnamkrieges, der zu dieser Zeit in Südostasien tobte, rief er die Welt in seiner Enzyklika „Christi matri rosarii“ (Enzyklika des Papstes über das marianische Friedensgebet) zum Gebet zur Gottesmutter Maria um Frieden in der Welt auf. Diese Enzyklika wurde 1966 veröffentlicht. Schon im Jahr davor,
1965, war Paul VI mit einem dringenden Friedensappell zu den Vereinten Nationen nach New York gekommen. 1967 schließlich wandte sich der Papst am 8. Dezember neuerlich mit einer dringenden Friedensbotschaft an die Regierenden der Welt und erklärte den Neujahrstag zum Weltfriedenstag.
Seit diesem Jahr wenden sich die Päpste von Jahr zu Jahr am ersten Jänner mit einer Friedensbotschaft an die Menschen guten Willens und an die Regierenden in der Welt. Dabei nehmen sie auf die konkreten Geschehnisse in der Welt Bezug, neben Krieg und Vertreibung
werden auch Umweltzerstörung und soziale Probleme thematisiert. So hat der Heilige Vater
Papst Franziskus zu Beginn dieses Jahres dazu aufgerufen, durch den Dialog zwischen den Generationen, durch Bildung und Arbeit den sozialen Frieden zu stärken und zu erhalten und dadurch den Frieden insgesamt zu fördern.
Gerade in diesen Tagen und Wochen, in denen der Krieg erschütternd nahe an uns herangekommen ist, in denen wir lernen müssen, dass es in Europa nicht selbstverständlich
ist, dass die Menschen in Frieden und größtmöglicher Sicherheit leben, bekommt das Gebet
um den Frieden, das Feiern eines Weltfriedenstages eine neue Relevanz. Ich möchte daher die letzten Sätze der Botschaft des Heiligen Vaters zum 1. Jänner 2022 abschließend hinzufügen. Papst Franziskus führt an, wie wir alle den Frieden in der Welt fördern können:
Mit Mut und Kreativität. Und möge es immer mehr Menschen geben, die in aller Stille, Demut und Beharrlichkeit Tag für Tag zu Handwerkern des Friedens werden. Und möge der Segen des Gottes des Friedens ihnen stets vorangehen und sie begleiten!